DI Dr. Helmut Dornik konnte 2013 in seiner Arbeit „Geschichtliches von Mühlen, Hammerwerken und Kraftwerken am Rantenbach und seinen Zuflüssen“ noch 80 alte Haus-Wassermühlen und 5 Mautmühlen dokumentieren.
Dr. Walter Brunner berichtet in der Geschichte von Ranten 2014: „Im Aufgebot der Pfarre Ranten von 1445 befand sich beim einst großen alten Einödhof vlg. Saureif eine Wasser-Mautmühle mit einem „mülner im Tall“ am Rantenbach, welche von der Grundherrschaft wahrscheinlich nach der 1. Jahrtausendwende errichtet wurde. Schon 1318 ist ein Verkauf einer Wasser-Mautmühle von vlg. Fludermüller in Ratschfeld an die Grundherrschaft Liechtenstein dokumentiert. Den Bauern war es erst ab dem 15.-16. Jahrhundert erlaubt Haus-Wassermühlen selbst zu bauen.“
Aufgrund dieser Berichte stellt sich die Frage: „Womit haben wohl die Vorbesitzer vom vlg. Saureif und die übrigen Bauern unserer Gegend vor der Zeit der Wasser-Mautmühlen, die es in der Steiermark erst ab dem 10. Jahrhundert (lt. W. Brunner 2014) gibt, wohl ihr Getreide gemahlen?“
Das Bundesdenkmalamt bezeichnet die beiden Hofstätte vom Tonibauer und Saureif als KEIMZELLEN von Ocherling. Dr. Walter Brunner weist in seiner Arbeit „Slawische Spätsiedlungen im Rantental“ darauf hin, dass er diese beiden Höfe zeitlich schwer zuordnen könne, da sie älter seien als die übrigen slawischen Siedlungen, welche im 11. Jahrhundert bereits abgeschlossen waren.
Da die Steinmühle und der Mörser bei der Besiedlung der beiden Gehöfte in Ocherling für das Leben am Bauernhof unerlässlich waren, kann angenommen werden, dass diese Haushaltsgeräte nach der Jahrtausendwende hergestellt wurden.
DI Reinhold Lick
Stein-Mörser
Auf einem der ältesten Haushaltsgeräten, einem Mörser aus Stein, zerkleinert Stefanie geröstetes Getreide zu Schrot, um damit eine kräftige und gesunde „Tolgg´n Supp´n“ zu kochen.
Diesen uralten Mörser hat Matthäus Steiner, vlg. Tonibauer, am Urhof in Ocherling im Jahre 2015 in seinem Hausgarten gefunden. Beim Stallbau wurde der Mörserstein in der dort unter der Erde liegenden Moräne entdeckt. Diese große Geröllhalde entstand in der Eiszeit bis vor 30.000 Jahren, als auch das Rantental durch eine bis 500m dicke Eisschicht eines Gletschers bedeckt war.
Handdrehmühle
Magdalena mahlt an der rekonstruierten Steinmühle mit schwerer Handarbeit mühselig Korn zu weißem Mehl für das tägliche Brot.
Diese sehr alte Handdrehmühle aus hartem Gneis wurde im Jahre 1999 von Gottfried Edlinger beim vlg. Saureif in Ocherling gefunden.
Der dazugehörige 9 kg schwere, kegelförmige Mahlstein konnte beim Bau einer Wasserleitung leider nicht mehr gefunden werden.