WAS HAT SICH VERÄNDERT (UNTERSCHIEDE)

Unterschiede: Vor 50 Jahren und jetzt

Musikkapelle/Musikverein Ranten

vor 50 Jahren

Jetzt

Alt und jung musizieren nebeneinander!

Alt und jung musizieren nebeneinander!

Der Kapellmeister war eine absolute Autoritäts- person. Es wurde auch teilweise noch gestritten! Einige der Musiker waren nicht „teamfähig“. Das Verhalten gegenüber jüngeren Musikanten war eher autoritär. Man musste sich seine Position in der Kapelle mit Fleiß erarbeiten. Der früheste Beitritt war ab ca. 12 Jahren möglich, da kein „Kindergarten“ erwünscht war. Frauen waren noch selten.

Der Kapellmeister muss heute ein musikali-sches, pädagogisches und psychologisches Motivations-Talent sein. Die sehr jungen Musiker kommen schon gut ausgebildet und selbstsicher zur ersten Probe. Je nach eigenem Verhalten und Aufnahme im Register wird entschieden ob man bleibt oder sich einem anderen Hobby zuwendet. Heute sind mehr als die Hälfte der MusikerInnen weiblich.

Das Probelokal war ein Raum im Dachgeschoss des Gemeindehauses. Ohne akustische Ausbauten.

Eigenes Musikheim mit Nebenräumen. Akustisch komplett durchgestylt.

Die Noten wurden mangels Kopierer händisch abgeschrieben. Wenn ein Musikant zur Kapelle kam, musste er sein Marsch-, Tanz-, und Trauer- marschbuch von den Büchern seiner Musik-kollegen selbst abschreiben. Je nach Talent passierten da sehr viele Fehler. Die Originale verschwanden teilweise. Den Notenkauf erachtete man als zu teuer und wurde daher nur selten gemacht. Konzertstücke waren im Probelokal „gestapelt“ und wurden im Rhythmus von etwa 5 Jahren immer wieder neu aufgelegt und ausgeteilt. Auch da gingen viele Originalstimmen verloren. Fehlte eine Stimme eines Stückes, hatte dies eine längere Suche im „Notenstapel“ zur Folge oder es wurde beiseite gelegt und Stücke gespielt wo Alle Noten hatten.

Die Originalnoten werden bestellt, ein eigener Notenwart/wartin kopiert die Stücke und bereitet alles in den dafür vorgesehenen Fächern vor. Die Musiker bekommen fertig vorbereitete Bücher und Mappen und müssen (sollten) nur noch alles in entsprechender Ordnung halten. Das Notenarchiv ist digitalisiert. Die Notensuche wird dadurch extrem erleichtert.

Die Kleidung war „nahezu“ einheitlich. Es wurde selten neues Gewand angeschafft. Dadurch entstanden zwangsweise Unterschiede in den Stofffarben. Musikantin trugen entweder Lederröcke oder Lederhosen (wie die Musikanten). Es gab keinen Unterschied zwischen Winter- und Sommerbekleidung. Bei Ausrückungen im Winter wurden Jacken und Mäntel nach Wahl über dem Musikgewand angezogen. Statt der Hüte wurden Hauben verwendet.

Ein eigener Kleiderwart/wartin kümmert sich um den ordentlichen Zustand der Kleidung. Die Musikerinnen tragen einheitlich Dirndl. Die Winterbekleidung ist einheitlich mit langer Hose und Mantel. Die Vereinsgründung erleichtert die Situation und entlastet das, früher ausschließlich aus Spenden und Schnapsverkauf

gespeißte Budget.

Instrumente wurden entweder privat gekauft oder aus dem bescheidenen Fundus der Kapelle ausgeteilt. Für die Wartung war jeder Musikant selbst zuständig.

Instrumente werden vom Verein angekauft und gewartet. Teilweise spielen Musiker aber mit ihren Privatinstrumenten.

Die Ausbildung erfolgte privat bei bereits erfahrenen Musikern. Meist am Abend.

Eine Zweigstelle der Musikschule ermöglicht eine niveauvolle Ausbildung. Der Unterricht findet meistens Nachmittag statt

Es wurden fast ausschließlich die traditionellen Ausrückungen bedient. Konzerte gab es so gut wie keine. Man „begnügte“ sich mit Marsch-, Polka- und Walzermusik.

Das musikalische Niveau ist enorm gestiegen. Die große Herausforderung für den Kapellmeister ist die Balance zwischen Unter- und Überforderung.

Meistens wurde nach den Ausrückungen noch „sitzengeblieben“ oder in größeren Gruppen noch gemeinsam andere Veranstaltungen besucht. Ausflüge sind selten.

Vereinzelt bleiben Musiker nach den Veranstaltungen noch am Veranstaltungsort. Die meisten verlassen jedoch unmittelbar nach Spielende die Gruppe und gehen den alltäg-lichen Beschäftigungen nach. Gemeinsame Ausflüge werden vom Verein organisiert.

Die Freude zum Hobby ist im Normalfall sehr  groß!

Die Freude zum Hobby ist im Normalfall sehr groß!